Keramische Präge- und Ritztechniken

22,00

von Coll Minogue
Das Buch erläutert die wichtigsten Verfahren, wie das Abdrücken von natürlichen und künstlichen Objekten, Schnurabdruck, Rollstempel, flächendeckende Dekore, das Kämmen und die Intarsientechnik.
112 S., 113 Fotos

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Beschreibung

von Coll Minogue
Das Buch erläutert die wichtigsten Verfahren, wie das Abdrücken von natürlichen und künstlichen Objekten, Schnurabdruck, Rollstempel, flächendeckende Dekore, das Kämmen und die Intarsientechnik.

Einleitung (gekürzt)

Das Prägen in eine weiche Oberfläche, um einen Abdruck zn hinterlassen, oder das Einritzen eines Zeichens sind archaische Tätigkeiten. Wenn wir Fußabdrücke in feuchtem Sand hinterlassen oder mit einem Stock darin schreiben oder malen, dann bereitet, uns das ein gewisses Vergnügen, auch wenn wir wissen, dass diese Spuren vergänglich sind. Ein Zeichen in einem Material zu hinterlassen, das dieses Zeichen bewahren kann, ist eine andere Erfahrung.
Eine Fläche von feuchtem, frisch geglättetem Zement hat eine magische Anziehungskraft. Wir verspüren den Drang. einen Hand- oder Fußabdruck oder unsere Initialen zu hinterlassen in dem Wissen, dass sie unvergänglich sein werden, wenn der Zement trocken ist. Und dann gibt es den Ton und seine einzigartige Kombination von Eigenschaften – die Plastizität, die Fähigkeit, Eindrücke zu empfangen und zu bewahren, und die Art, wie er durch die Einwirkung von Hitze verwandelt wird.
Diese Eigenschaften hat sich der Mensch zunutze gemacht, seit die ersten Objekte aus Ton hergestellt wurden. Schon immer haben Töpfer/innen Gegenstände aus ihrer Umgebung zur Verzierung von Tonoberflächen verwendet. Auf prähistorischen Gefäßen finden sich Abdrücke u.a. von Muscheln und Knochen. Ebenso gibt es Prägungen von künstlichen Objekten, wobei manche speziell für diesen Zweck hergestellt wurden (Stempel, Rollwalzen), während andere dem Verwendungszweck angepasst wurden. Viele dieser Techniken werden bis heute weltweit angewendet. Dies überrascht in gewisser Weise, denn die Möglichkeiten der Verzierung von Tonoberflächen haben zugenommen. Trotzdem haben die direkten ursprünglichen Verfahren nichts von ihrem Reiz verloren – Gefäße aus allen Epochen belegen das.
Natürlich steht den Töpferinnen und Töpfern heute eine erheblich größere Vielfalt an künstlichen Objekten zur Dekoration ihrer Arbeiten zur Verfügung. Aber genau wie die prähistorischen Dekorationswerkzeuge ein Abbild der damaligen Lebensumstände waren, so widerspiegeln die heute für den gleichen Zweck verwendeten Materialien die Zeit, in der wir leben. Dieser Gesichtspunkt wird im vorliegenden Buch immer wieder durch den Einfallsreichtum und die Kreativität belegt, mit denen Keramiker/ innen heute Alltagsgegenstände einsetzen. Einige betrachten die eingeprägten und – geritzten Spuren als Dekoration, mit der eine Form verziert oder ergänzt wird, um sie interessanter zu gestalten. oder um eine Struktur zu schaffen, die durch die jeweilige Brenntechnik zusätzlich belebt wird. Für andere ist Prägen oder Ritzen ein wesentlicher Bestandteil der Formgebung. Wieder andere nutzen diese Techniken zur Veränderung der Form und somit als grundlegenden Teil des Herstellungsprozesses. Und dann gibt es auch noch Künstler/innen, für die der Akt des Prägens oder Ritzens selbst einen Teil des allgemeinen künstlerischen Ausdrucks darstellt.
In seinem Buch „Warren MacKenzie – An American Potter” schreibt David Lewis:
MacKenzie stellt seine Werkzeuge zum Gravieren, Kannelieren und Schnitzen größtenteils selber her aus Holz, Bambus, Metallbändern oder Gummi. Er hält ständig Ausschau nach seltsamen Objekten, mit denen er die Oberfläche von Gefäßen formen oder verändern kann. Viele stammen aus Trödelläden, Eisenwarengeschäften oder aus den Abteilungen für Küchengeräte in Supermärkten. Beim Durchstöbern seiner Werkzeugkiste fand ich neben seinen normalen Töpferwerkzeugen einen Käseschneider, einen Schneebesen, eine Käsereibe, eine Muskatreibe. einen gezackten Teigschneider, eine Ahle, eine Raspel, ein feines Drahtsieb, Butterhölzer mit verschiedenen Mustern, grobstollige Reifen eines Spielzeugautos und eine Gleitrolle für Möbel. in deren Oberfläche dreieckige Vertiefungen gefeilt waren.

Diese Beschreibung dürfte auf viele der Künstler/innen zutreffen, deren Arbeiten in diesem Buch beschrieben werden, und auf den Inhalt ihrer Werkzeugkästen.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,4 kg