Sofia Beca
Im Interview mit Monika Gass
Ich kenne Deine Arbeit seit vielen Jahren und habe die Wandarbeiten in verschiedenen Farben und Formen gesehen, zuletzt in Portugal. Wie kamst Du dazu, auf diese Weise zu arbeiten?
Es war alles eher unbewusst. Ich studierte drei Jahre lang Keramik an der Kunstschule Soares dos Reis, aber Keramik hat mich nie wirklich richtig interessiert, weil sie so eng mit der Industrie verbunden war. Ich interessierte mich für Fotografie! An der Universität wollte ich nicht in die Bildhauerei, weil mich die Fotografie reizte, aber letztendlich gab es Fotografie als Privatunterricht und ich hatte kein Geld, um den Kurs zu finanzieren. Also richtete ich mein Atelier im Haus meiner Eltern ein. Als ich einen Intensivkurs in Bildhauerei und Keramikwandmalerei bei dem Bildhauer Arcádio Blasco in Coimbra belegte, ent-deckte ich eine andere Welt: dass Ton ein Material ist, mit dem man fast alles machen kann! Ich erhielt weitere Spezialisierungen bei Emilio Galassi, in Spanien, arbeitete eine Zeit lang mit Meister Arcadio Blasco und konnte nicht mehr aufhören. Ich war süchtig. Ich gebe es zu, Keramik wurde zu meiner Sucht.
Wurdest Du als kreativer Mensch geboren?
Ich hatte nie Verwandte, die etwas mit Kunst zu tun hatten, geschweige denn mit Keramik, also bin ich nicht in dieser Welt aufgewachsen und hatte deshalb nie das Gefühl, in die sogenannte „normale“ Welt zu passen.