Neue Keramik 6/2016 - Inhalt
DIE NEWS
PORTRAITS
Bai Ming – China
Gritta Götze – Deutschland
Mathew McConnell – USA
Thomas Benirschke – Deutschland
Josef Wieser – Österreich
Nirdosh Petra van Heesbeen – Niederlande
Kirsten Holm – Dänemark
Paloma Torres – Mexiko
FORUM
Schneller, weiter, höher – Gustav Weiß – Kunstbetrachtung
Aussterben eines Dinosaueriers – Jan Haas – Scene
NCECA aus der Sicht einer Schülerin – Vesna Blanusa – Scene
AUSSTELLUNGEN / VERANSTALTUNGEN
Beate Thiesmeyer – Heidelberg – Deutschland
1. Internationale Lettische Keramikbiennale – Daugavpils – Lettland
Töpferei Seiler – Leutershausen – Deutschland
“Mud – Hands – Fire” – Winnipeg – Kanada
“Celadon” – Deventer – Niederlande
NASPA Förderwettbewerb – Höhr-Grenzhausen – Deutschland
CERAMICA MULTIPLEX – Varaždin – Kroatien
KERAMIK & REISEN
Afrika – Afrika – Gerda Genijn Togo
KÜNSTLER-JOURNAL
Zemer Peled / Zung-Lung Tsai – Shao Ting-Ju Israel / Taiwan
WERKSTATTGESPRÄCHE
Agnes Husz – Evelyne Schoenmann
TERMINE / Ausstellungen / Galerien / Museen
Ausstellungskalender International
KURSE / SEMINARE / MÄRKTE
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VORSCHAU / IMPRESSUM
Neue Keramik 6/2016
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PORTRAITS
Bai Ming – CN, Gritta Götze – D, Mathew McConnell – USA, Thomas Benirschke – D, Josef Wieser – AT, Nirdosh Petra van Heesbeen – NL, Kirsten Holm – DK, Paloma Torres – MX
AUSSTELLUNGEN
Beate Thiesmeyer (D), 1. Internationale Lettische Keramikbiennale (LV), “Mud – Hands – Fire“ (CA), “Celadon” (NL), NASPA Förderwettbewerb (D), CERAMICA MULTIPLEX (HR)
KÜNSTLERJOURNAL
Ting-Ju Shan stellt Zemer Peled aus den Israel und Zung-Lung Tsai aus Taiwan vor.
TERMINE
Termine und Ausstellungen von Amsterdam bis Winzer
Leseproben
Portrait Gritta Götze – (D), Portrait Mathew McConnell – (USA), Portrait Josef Wieser – (AT), Portrait Nirdosh Petra van Heesbeen -(NL) Forum: Schneller, weiter, höher – Gustav Weiß, Ausstellungen: Beate Thiesmeyer (D), Celadon (NL), NASPA Förderwettbewerb (D) Künstlerjournal: Zemer Pellet (IL) und Zung-Lung Thai (TW) und Werkstattgespräch mit Agnes Husz
Greta Götze (D)
Nach einer Töpferlehre in Bürgel studierte Grita Götze Keramik an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle, an der Burg Giebichenstein, bei Gertraud Möhwald und Heidi Manthey. Während die erstgenannte Grande Dame der Kunsthochschule es vermochte, “ihre Studenten auf ihre Fähigkeiten und Stärken hin zu durchleuchten und sie individuell auf den Weg zu bringen”, sagt die Keramikerin über die zweite: “Ihre strengen Gestaltungsprinzipien habe ich heute noch im Kopf, wenn ich meine Sachen bemale”. Die Auseinandersetzung mit dem Ornament und seinen formalen Eigenschaften sind für die Arbeit Grita Götzes unabdingbar. Inspiration findet sie in fernöstlichen Holzschnitten, in den verspielten Extravaganzen, aber auch strengen Formprinzipien des Jugendstils und allgemein in der endlosen Vielfalt gemusterter Textilgewebe.
(Dörte Brekenfeld)

Greta Götze
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Mathew McConnell (USA)
“Realness”
Seit Jahrhunderten ist der Begriff des Kopierens in der Bildenden Kunst verschiedentlich mit Ausbildung, aber auch mit Fälschung und Massenproduktion in Verbindung gebracht worden. Innerhalb der Kunst ist der Bereich der Wörter um eine Kopie zu beschreiben, mit einer Fülle von Assoziationen verbunden. Zum Beispiel: Fälschung, fälschen, vervielfältigen, emulieren, nachahmen, imitieren, replizieren, simulieren … im positiven Sinne, denn nur Gutes wird kopiert, könnte man es jeweils als Schmeichelei betrachten. Allerdings wird eine Kopie immer mit den Begriffen billig oder gar wertlos bedacht. Die Kopie ist ein Werkzeug in der Kunstausbildung. Ich erinnere mich an ein sehr hilfreiches erstes Projekt unmittelbar zu Beginn meines Bachelor-Studiums in zeitgenössischer Malerei bei dem es die Aufgabe war, ein Kunstwerk zu kopieren. Eine Übersicht über den Bereich von Werken der Studenten in meinem Jahrgang enthüllte schnell unser Angebot an technischen Fähigkeiten.
(Matt Blomeley)

Mathew McConnell
Josef Wieser (AT)
Aufgewachsen im bäuerlichen Umfeld, beschäftigte ich mich schon immer mit den mich umgebenden Materialien. Die Region zwischen Kalkalpen und Granitmassiv und die Verwitterungseinflüsse der letzten 80 Millionen Jahre hinterließen verschiedenste Sedimentformationen. Völlig unbeeinflusst grub ich hier und dort, baute meinen ersten Schachtofen mit 12 Jahren und somit war die Begeisterung für Lehm und Feuer entfacht. Mehr denn je spiegelt sich die Naturverbundenheit in meinen Arbeiten. Oft durchstreife ich suchend Landschaften nach Spuren geologischer Besonderheiten. Taleinschnitte und Bachläufe geben oft Einblick in tiefere Schichten. Menschen berichten von aufgelassenen Ton- und Sandgruben, alten Ziegelwerken oder stillgelegten Glashütten. Durch Zuhöhren, Nachfragen und beharrlich dem alten Wissen nachgehend, entdecke ich oft und für mich überraschend wertvolle Erden.

Josef Wieser
Nirdosh Petra van Heesbeen (NL)
Vor langer, langer Zeit, als ich noch nichts über Ton und Keramik wusste, blieb ich in Amsterdam regelmäßig vor dem Schaufenster eines Ladens stehen, in dem Keramiken zu sehen waren. Der Laden nannte sich “Grès Compagnons”. Ich wusste nicht, was unter “grès” zu verstehen war, aber ich blieb immer stehen und schaute mir die Arbeiten an. Es gab vier Namen, einer davon war der einer Frau. Kürzlich, nach vierzig Jahren, besuchte ich die Frau, die Keramikerin der Gruppe. Nirdosh Petra Van Heesbeen lebt in Uffelte, in Drente, einer waldreichen, lieblichen Landschaft im Osten von Holland und in Frankreich, in der Nähe von LaBorne, in Neuilly en Sancerre.
(Nesrin During)

Nirdosh Petra van Heesbeen
Forum: Schneller, weiter, höher
An der Keramik lässt sich der soziale und kulturelle Wandel in der Geschichte der Menschheit ablesen. Sie ist ein Beispiel für die Zeugungskraft der olympischen Eigenschaften in der Evolution. Schneller, weiter und höher ist ein Naturgesetz der menschlichen Entwicklung, das keiner erfunden hat und das sich erfüllt.
Die Devise der olympischen Spiele geht nicht, wie man meinen könnte, auf die alten Griechen zurück, sondern erst Ende des 19.Jahrhunderts auf den lateinisch gebildeten Dominikanerpater Henri Didon, und sie ist nicht immer gleich zitiert und übersetzt worden. Mal wird das lateinische “fortius” als “stärker”, mal als “weiter” verwendet. Dieses Motto nennt Eigenschaften, die nicht nur dem Siegeswillen der Sportler gelten, sondern auch in einer historischen Dimension gelten können. Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur verändern sich heute schneller als früher.
(Gustav Weiß)

Forum: Schneller, weiter, höher
Begegnungen
Beate Thiesmeyer
Bei Recherchen vor der Ausführung eines Auftrages für eine Kirche in der Nähe meines Heimatortes begegnete ich den schönen Madonnendarstellungen des 16. Jahrhunderts im Rheintal. Ihre verhaltene Zartheit inspirierte mich zu einer realistischen Menschendarstellung.
Um diesen Gestalten eine größere Präsenz zu geben, fing ich an, größere Formate zu arbeiten und die entstandenen Plastiken im Raum zueinander in Beziehung zu setzten.
Beate Thiesmeyer “Begegnungen”
Neue figurative Arbeiten – 4. Dez. 2016 bis 15. Januar 2017
Galerie Marianne Heller
Friedr.-Ebert-Anlage 2 – Im Stadtgarten, D-69117 Heidelberg

Beate Thiesmeyer
Seladon
Eine zeitgenössische Darstellung der mysteriösen Seladon-Glasur in einer Ausstellung mit europäischen und asiatischen Keramikern
Als junge Galleristen mit einer passion für Keramik besuchten wir 1989 in Mons, Belgien, eine Ausstellung japanischer Keramik aus der Showa Periode (die Regierungszeit des Kaisers Hiro Hito 1926-1989). In dieser Ausstellung waren wir tief beeindruckt von einem vertikalen Keramikobjekt in der Form eines Schwertes und vermutlich auch so scharf, das mit einer eindruckvollen mysteriösen blau-grünen Glasur überzogen war. Dies war unsere erste Begegnung mit der Seladon-Glasur. Das Objekt stammte von Suehara Fukami.
Wir wußten beide, dass dies die Keramik ist, die wir in unserer Galerie ausstellen wollten. So versuchten wir Suehara Fukami zu kontaktieren. Aber unser Brief wurde als unzustellbar zurück geschickt (und damals gab es noch kein Internet).
(Reinier van de Voorde)

Fritz Roßmann
FOKUS: GEFÄSS FOCUS : VESSEL
8. Förderpreis der Nassauischen Sparkasse 2016
Große glasierte Gefäße, Raum füllende Installationen, zarteste hauchdünne Porzellane und bunte Drucktechniken begeistern ebenso wie Lichtinstallationen, die mit ausgefeilter Technik spielen: Zu sehen sind zurzeit Keramikmuseum Westerwald 174 exzellente Gefäße in Klassik und Moderne, deren Qualitäten einladen zum Genießen der individuellen Ästhetik und Intellektualität der so unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstler.
(Monika Gass)

Lut Laleman
Künstlerjournal: Zemer Peled und Zung-Lung Tsai
Zeter Pellet: Zemer Peled wurde 1983 in einem Kibbutz in Israel geboren. Peled kombiniert Hunderte, sogar Tausende von Porzellanscherben, um damit die Schönheit, aber auch die Brutalität der natürlichen Welt zu erkunden. Sie geht davon aus, dass durch die Landschaften, die sie kon-struiert, beim Betrachter verbundene Erinnerungen oder Identitätsfragen in Erinnerung gerufen werden. Zuschauer können damit zudem die exquisite Schönheit und makroskopische Pracht der Keramik empfinden.
Zung-Lung Thai: Zung-Lung Tsai wurde 1974 in Taiwan geboren. Eine solide Ausbildung in Bildhauerei verbindet sich bei ihm mit einer selbst entwickelten Brenntechnik. Aber Tsais Holzbrandtechnik ist nicht nur eine reine Technik. Die verschiedenen Texturen und Farben jeder Arbeit sind beispielhaft für die Stellung und Platzierung im Holzfeuer. Sein Ziel ist es, das organische plastische Material, das Brennverfahren und die Textur der Tone zu erkunden. Tsai hat die traditionelle Kunst des Holzbrandes in die Gestaltung und Sprache der zeitgenössischen Keramik eingeführt.
(Ting-Ju SHAO)

Zemer Peled

Zung-Lung Tsai
Werkstattgespräch mit Agnes Husz
Wenn Agnes ihre schmalen Tonstreifen bearbeitet, sieht das aus, als würde sie mit Webebändern arbeiten, so spielerisch lässt sie die Bahnen durch die Luft fliegen. Sie zeigt uns hier, wie sie die elongierten Bänder zu einer Wasserplastik verbindet.
(Evelyne Schoenmann)

Agnes Husz
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