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Keramik und Digitalität – Gustav Weiß – Kunstbetrachtung
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Judith Schwartz – USA, Joo Young Han – ROK / CDN, Karin Schweikhard – D, Rafa Pérez – E, Dong Hee Suh – ROK, Ute Naue-Müller – D, Dora Várkonyi – D
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XIII. Internationale Keramikbiennale – Maines – E, 20 Jahre Galerie Terra Rossa – Leipzig – D, Von Helsinki nach Moskau – Moskau – RUS, Arctic Symposium & Workshop – Kusadasi – TR, Hedwig Bollhagen Museum – Helden – D, Zaubertöpferscheibe – Rom – I, Rakuriosi – Rom – I, Beth Cavener – La Meridiana USA / I, Schule für Design und Kunst – Riga – LV
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Forum: Keramik und Digitalität – Gustav Weiß – Kunstbetrachtung
Ausstellungen: XIII. Internationale Keramikbiennale – Maines – E, Von Helsinki nach Moskau – Moskau – RUS, Schule für Design und Kunst – Riga – LV
Künstler-Journal: Mari-Ruth Oda – JP – GB, Chen-chou Liou – Taiwan
Werkstattgespräche: Gustavo Pérez – Evelyne Schneemann[/rs_section_title]
Karin Schweikhard, Keramikerin und Malerin, hat sie gezogen, frei und präzise und mit leichter Hand. Um die plastische Wirkung der Linien zu erhöhen, trägt sie diese nicht mit dem Pinsel oder Stift oberflächig auf, sondern bettet sie durch Ritzung tiefer in die Glasur ein.
Wie ein Netz spannen sich die Linien über das Gefäß, kleiden es ein und betonen seine Form. Ein zartes Gewebe, das sich rotierend um den Gefäßkörper legt und sich über die Ränder hinweg fortsetzt. Linie als Verbindung von innen und außen.
Auch die Schattenlinien eines schief hängenden Rollos beispielsweise, die beim Glasieren draußen im Sommer für einen kurzen Moment aufblitzen und sich auf die Gefäßwand legen und dort ihre Spur hinterlassen, können der Impuls sein für einen neuen Entwurf.
(Michael Limbeck)[/rs_section_text_block]
Karin Schweikhard
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[/rs_promo_box]Han erinnert sich, dass es für sie in Korea keine Notwendigkeit gab, ihre Arbeiten zu erklären, weil die Gefäße für sich selbst sprachen. Sie sagte: “Als ich im Unterricht einen Onngi-Krug machte, musste ich nicht erklären, was es war, welche Techniken ich verwendete und warum ich es gemacht habe. Es war einfach ein Onngi-Krug – jeder im Raum kannte seine Geschichte, was es war und wofür es verwendet wurde.”
(Mary Ann Steggles)[/rs_section_text_block]
Joo Young Han
Rafa Pérez (Spanien, 1957) hat einen sehr persönlichen Zugang zum Ton als künstlerischem Medium. Er verwendet das Material für seine schwarzen und weißen abstrakten Plastiken, aber auch für Wandarbeiten und sogar für Gemälde. Tatsächlich war die Malerei die Disziplin, mit der er den Kunstbereich betrat und die er auch heute noch praktiziert. Seine Zeichnungen fühlen sich unbeschwert an, mehr wie ein Spiel, bunt und abwechslungsreich, mit einer eigenen, sehr plastischen Sprache. Als ob sich der Künstler hier von den technischen Zwängen befreit fühlt, die der Ton denen auferlegt, die es wagen, einen sehr persönlichen Weg zu gehen.
Aber zurück zur Keramik: Pérez Kreationen finden ihren Platz in der Gruppe vereinzelter Keramiker, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Urgründe des Materials Keramik erforschen. Für sie ist Keramik nicht nur ein Handwerk, Ton nicht nur ein Material für figurative Arbeit, sondern sie sehen es als ein Medium an, das es dem Künstler ermöglicht, sich zurückzuziehen und das Material eine eigene Sprache sprechen zu lassen. Nackter Ton und natürliche Prozesse – so real, greifbar und unmittelbar – reichen aus, um abstrakt und verfeinert sehr zeitgenössische Bedeutungen zum Ausdruck zu bringen. Der Keramiker arbeitet hier wie ein Orchesterdirektor der Elemente, der die Richtlinien festlegt, aber er ist nicht der letzte Entscheider: er vertraut dem Team und kontrolliert nicht bis ins Letzte. Das Ergebnis ist teilweise unerwartet, da es von vielen weiteren Faktoren abhängt.Das verleiht den Arbeiten jedoch ein Plus an Vitalität und Tiefe.
Ausstellung: in Heidelberg in der Galerie HELLER, 4. März bis 29. April 2018
(Caterina Roma)[/rs_section_text_block]
Rafa Pérez
Die koreanische Keramikerin Dong Hee Suh, die ihren christlichen Glauben durch Ton erforscht, stützt sich auf Zwischenräume, um Geistigkeit zu beschwören. Arbeiten mit Titeln wie Garden of Eden und Tree of Knowledge weisen auf florale Bilder hin, allerdings nur in dem Maße, wie auch das Maßwerk eines flamboyant gotischen Fensters vage an Reben und Ranken erinnert. Suhs Formen könnten besser mit lyrischen Mitteln in der Poesie wie Reim, Alliteration oder Crescendo verglichen werden: Mittel, um sonst nicht kommunizierbare Emotionen zu vermitteln.
(Glen Brown)[/rs_section_text_block]
Dong Hee Suh
Was für ein Wissen brauchte der Mensch in der Steinzeit, um eine Venus zu modellieren? Er musste wissen, dass es nur mit Ton ging, und später (seit 8000 v.Chr.), dass er -härter wurde, wenn man ihn brannte. Das war das Immer–Gegebene. Alles, was danach kam, war das Noch-Nie-Dagewesene. Und weil das Dagewesene nicht verschwand, wurde die Welt der Dinge immer vielfältiger. Das ist der Lauf der Dinge und auch der Meinungen. Soll diese Bewegung in der Digitalität aufhören?
Wir können nur staunen, wie alles geworden ist und wird. Jetzt, nach Jahrtausenden der Reifung des Gehirns, während dessen immer Neues entstand, das es vorher nicht gab, ist die Digitalisierung ein großer Schritt. Ihre Wurzeln reichen weit zurück. Mit zwei Zeichen weissagten die alten Chinesen die Zukunft, niedergelegt im I Ging, dem Buch der Wandlungen aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. Dann musste erst die Null erfunden werden. Sie wurde in einem 1800 Jahre alten Text aus Indien entdeckt. Sie diente Leibniz dazu, sie zum Rechnen mit nur zwei Zeichen, der Null und der Eins, zu verwenden. Er deutete die Eins als Zeichen für Gott oder den Geist und die Null als das Zeichen für das Material, die Natur. 1697 schrieb er in einem “Neujahrsbrief” an seinen Herzog, dass am ersten Schöpfungstag nur die Eins, also Gott, da war, und am siebenten Tag, als alles erschaffen war, die Sieben, die als 111 geschrieben wird, also nur mit den göttlichen Einsen. Das bezeichnete er als Symbol für die christliche Dreieinigkeit.
(Gustav Weiß)[/rs_section_text_block]
“Null und Eins”, 2004, H 34 cm.
Mit diesem Hintergrund rief die Stadt Manises im Jahr 2017 zur Beteiligung an der 13. internationalen Keramikbiennale auf. Ziel ist die Förderung von Keramik-Künstlern, die in den Bereichen Kunst und Produkt-Design hervorstechen. Der Keramik in der Kunst mehr Gehör zu verschaffen, steht bei der 13. Biennale wieder besonders im Fokus ebenso wie die Förderung innovativer Designideen. Nicht zuletzt soll die Veranstaltung auch dazu dienen, Manises als Keramikzentrum bekannter zu machen.
(Julia Saffer)[/rs_section_text_block]
Die Preisverleihung
Die Internationale Akademie der Keramik (IAC/AIC) ist nicht nur ein Diskussionsforum, sondern fördert die internationale Zusammenarbeit auf konkrete Weise. Natalia Khlebtsevich, Dozentin an der Keramikabteilung der Stroganow-Akademie in Moskau, nahm am Kongress der IAC in Barcelona teil und traf dort die finnische Künstlerin und Keramikerin Johanna Rytkölä. Die Korrespondenz zwischen diesen beiden Künstlerinnen führte zu einer Einladung an vier finnische Künstler und einige russische Kollegen, eine gemeinsame Ausstellung in der Galerie der Stroganov-Akademie zu veranstalten.
(Åsa Hellman)[/rs_section_text_block]
Video mit Fliegen auf weißen Fliesen von Elena Yudina.
Ihr zu Ehren erhielt die Schule ihren Namen, denn Riga war damals Teil des Russischen Reiches. Von da an beherbergte das Gebäude eine Schule, in der sowohl Jungen als auch Mädchen in verschiedenen Handarbeits- und Kunsthandwerksbereichen unterrichtet wurden, mit speziellen Kursen auch für Lehrer. Daraus entstand 1933 die Staatliche Schule für Kunsthandwerk, in der 1934 die Abteilung für Keramik eröffnet wurde. Interessant ist, dass bereits zu dieser Zeit Ausstellungen zum Halbjahresende veranstaltet wurden, die den Besuchern rund 2.000 Schülerarbeiten präsentierten. 20 Santim Eintritt für Erwachsene, 5 Santim Eintritt für Schüler. Bis 1937 nahm die Schule an mehreren internationalen Ausstellungen teil, so wurde sie in Brüssel zweimal mit dem Grand Prix und mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet.
(Inese Petersone)[/rs_section_text_block]
Madara Duka, Geschirrset “Maija un Kaija”, Porzellan, Glasur, Weidenruten.
Projektleitung Daina Zvanitaja, Betreuung Ainars Rimicans. 2017.
Ömür Tokgöz wurde 1966 in Afyon, Türkei geboren. Sie gießt ihre Gefäße, um seiden-dünne Wandungen zu erzielen. Gefäßartig aber keine Gefäße – eröffnen diese Objekte eine Vielfalt von möglichen Formen und Imaginationen für die Gestaltung von keramischen Arbeiten.
Yeo Byong-uk (Korea)
Yeo Byong-uk wurde 1969 in Seoul, Korea, geboren, wo er heute auch lebt. Die einfachen Formen kombinieren Härte mit Weichheit. Gerade und scharfe Linien werden durch sanfte Kurven unerwartet weichgezeichnet. Betrachter, die die scheinbar schmucklose, einfache Form betrachten, werden von ihrer stählernen oder holzartigen Farbe und Textur angezogen.
(Ting-Ju SHAO)[/rs_section_text_block]
Ömür Tokgöz
Yeo Byong-uk
Gustavo, ich habe mich ab und zu gefragt, ob Deine Werke prähispanisch geprägt sind?
Natürlich habe ich als Mexikaner Kenntnis über und grösstes Interesse an der prähispanischen Epoche in meinem Land. In meinen Arbeiten finden sich jedoch keine bewussten Übernahmen aus dieser Zeit, auf keinen Fall! Jedweder Einfluss dieser Art, den man in meinen Arbeiten zu finden glaubt, ist das Resultat eines unbewussten Prozesses, niemals etwas, das ich bewusst suche. Ich sehe schon, dass man in bestimmten Objekten eine Charakteristik finden kann, welche man als «Mexikanisch» bezeichnen könnte. Aber ich verwehre mich dagegen, meine Werke seien bewusst nach antiken Modellen geformt. Es gibt einen Trend hier im Land, den nennen sie «neomexicanismo». Den finde ich oberflächlich und wertlos. Diese Werke hatten zugegebenermassen einen gewissen (bedenklichen) wirtschaftlichen Erfolg. In künstlerischer Hinsicht ist dies jedoch bedeutungslos.
(Evelyne Schneemann)[/rs_section_text_block]
Gustavo Pérez