FÖRDERPREIS KERAMIK DER NASSAUISCHEN SPARKASSE 2016
Internationale Jury kürt Preisträger des achten Naspa Förderpreis Keramik

Rekord-Resonanz: 498 Bewerberinnen und Bewerber aus 48 Ländern

Preisvergabe und Eröffnung der Ausstellung am 23. September 2016

 

17. Juni 2016 – Zweieinhalb Tage beriet die hochkarätige Jury, dann standen die Preisträgerinnen und Preisträger des achten Förderpreises Keramik der Nassauischen Sparkasse (Naspa) fest. Nach einer ersten Auswahl der Fachjury aus Deutschland, Finnland und Taiwan kamen 174 Arbeiten in die engere Wahl für die Vergabe der vier Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro. Der Wettbewerb zum Thema „Fokus Gefäß/Focus: Vessel“ erzielte eine Rekord Resonanz: Fast 500 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt hatten ihre Bewerbung zum regional verankerten und international renommierten Preis eingereicht. „Das künstlerische Niveau war insgesamt sehr hoch. Aus vielen sehr guten Arbeiten diebesten auszuwählen war deshalb keine leichte Aufgabe für die Jury“, so Naspa-Vorstandsvorsitzender Günter Högner. „Den Gewinnern überbringe ich die besten Glückwünsche des gesamten Naspa- Vorstands. Mein Dank gilt dem Keramikmuseum Westerwald unter der Leitung von Monika Gass, das unseren Förderpreis von Anfang anfachkundig begleitet, ebenso den Juroren.“

 

Preisträgerinnen und Preisträger

Johanna Spath, geboren 1981 in Würzburg,und Maria Volokhova, geboren 1980 in Kiew, werden für ihre Gemeinschaftsarbeit „Bestiarium“ mit einem frei  auszusuchenden Werkstipendium (Artist in Residency) im Wert von 5.000 Euro ausgezeichnet. Sie überzeugten die Jury mit einer perfekt inszenierten, Tisch- und Tafelkultur zitieren den Porzellaninstallation. „Giestechniken, Drucktechniken , die unterschiedlichen formalen Aspekte sind Augenschmaus und intellektuelles Kalkül gleichermaßen“, so das Urteil der Jury. „Wir sehen großes Potenzial in der Weiterentwicklung dieser Konzeption.“

Ein weiterer Preis in Höhe von 5.000 Euro geht an Irina Razumovskaya, geboren 1990 in Leningrad. Ihre Gefäßgruppe mit dem Titel „Mist“ bringe die Idee der Transparenz des Materials Porzellan in herausragender Form zum Ausdruck, so die Jury. Die drei zylindrischen Objekte mit kegelförmigem Boden zeichneten sich durch klare Ästhetik und meisterliche Technik aus. Die genannten Künstlerinnen erhalten den Preis für Keramikerinnen und Keramiker unter 35 Jahren, der in einem eigenen Auswahlverfahren bestimmt wird.

Einer der beiden weiteren Preise ohne Altersbeschränkung geht an den Belgier Yves Malfliet, geboren 1962 in Hamme. Die Begründung: Seine Materialcollage „The Birth of a Vessel/Souvenir of my Holy Birth“ inspiriere zum Nachdenken über „guten“ und „schlechten“ Geschmack. Malfliet ist im Bereich „Confrontational Art“ zeitgenössischer Keramik zuhause. Seine Arbeiten zitieren eine Fülle keramischer Fachtermini, sein Wettbewerbsbeitrag versteht sich als zeitgenössische künstlerische Aussage. Diskussion erwünscht!

Ebenfalls mit 5.000 Euro prämiert wird Johannes Nagel, geboren 1979 in Halle. Seine Arbeit besteht aus einer Installation von Vasen-Variationen, die eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Gefäß bietet. Formale Aspekte, Glasuren, Dekore treten zurück und geben Raum zum Betrachten einer Gruppe von Keramiken als freie Kunstobjekte. Der sie rahmende „Schaukasten“ zitiert den Ansatz Nagels ebenso wie der auf dem letzten kleinen Vasenschild eingebrannte Titel der Arbeit „I hardly ever thought of flowers”.

 

 

Preisverleihung, Ausstellungseröffnung  und Kolloquium

Die Übergabe der Preise findet am Freitag, 23. September2016 um 19 Uhr im Keramikmuseum Westerwald statt. Zeitgleich zur Preisvergabe wird die Ausstellung zum achten Förderpreis Keramik der Naspa eröffnet. Gezeigt werden alle 174 von der internationalen Jury ausgewählten Arbeiten, darunter auch die der fünf Belobigten, die neben den vier Preisträgern besonders herausgehoben werden.

Am Folgetag, Samstag, 24. September 2016 von 10 bis 15 Uhr, gibt es im Keramikmuseum Westerwald außerdem ein öffentliches und kostenfreies Kolloquium mit Diskussion und Vorträgen. Nähere Infos gibt es ab August unter

www.keramikmuseum.de